Allen tat es so leid. Jeder bot ihr Hilfe an. Jeder wollte für sie beten. Sie hatte bisher nicht gewusst, wie leer solche Worthülsen waren. (Seite 175)

Cover: Love is on the AirZum Inhalt

 

Nachdem Bradys geschiedene Frau Audrey bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, folgt der nächste Schock: er ist gar nicht der leibliche Vater seines Sohnes Sam. Zu allem Überfluß beantragen Audreys Eltern das Sorgerecht. Die Chancen, daß er Sam behalten könnte, stünden ungleich besser, wäre er verheiratet. Doch woher so schnell eine Frau nehmen? Oder wäre eine Vernunftehe mit Hope, die er schon sein ganzes Leben lang kennt, die Lösung?
Es kommt eine Entwicklung in Gang, die ihre eigene Dynamik entfaltet und bald außer Kontrolle geraten zu scheint.

 

 

 

 

Meine Meinung

Es ist einige Zeit her, daß ich die ersten beiden Romane der Blue Ridge Serie gelesen habe; Zeit also für die restlichen beiden. Nachdem ich die Vorgänger nochmals gelesen hatte, kam ich hier gut in der Geschichte an, zumal diese nur kurze Zeit nach den Ereignissen von „Der Duft von Pfirsichen“ einsetzt. Nachdem Bradys Schwester Zoe ihre Probleme geklärt hatte, sind nun seine an der Reihe. Und die kommen aus einer ganz anderen Richtung, als er je vermutet hätte. Von seiner Schwägerin Heather wird er gewarnt, daß Audreys Eltern das Sorgerecht für seinen wenige Monate alten Sohn beantragt haben. Zudem sei er gar nicht der leibliche Vater des Babys. Damit wird eine Entwicklung in Gang gesetzt, die keiner der Beteiligten zu diesem Zeitpunkt auch nur geahnt hätte.

Bradys alte Freundin Hope hilft ihm bei der Betreuung Sams; als der Anwalt einen Ring an ihrem Finger sieht und diesen für einen Verlobungsring hält, scheint sich alles zum Guten zu wenden: wenn es denn eine Verlobung wäre. Und noch besser wäre es natürlich, wenn sie zum Zeitpunkt des endgültigen Gerichtsentscheides schon verheiratet wären.

Dumm nur, daß es sich um einen Irrtum handelt. Aber was wäre, wenn es kein Irrtum wäre? Brady und Hope also eine Vernunftbeziehung eingingen, die in eine Vernunftehe münden würde, die ihm das Sorgerecht für Sam und ihr eine Familie ohne emotionale Bindung brächte? Dann wären doch alle zufrieden - oder nicht? Gesagt, getan. Aber so einfach ist das Leben halt nicht.

Von Vorteil ist es, den direkten Vorgängerband zu kennen, da für die Handlung hier wesentliche Dinge zwar an passender Stelle eingeflochten werden, aber manches halt doch besser verständlich ist, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Auch hier fiel mir wieder die für meine Begriffe im ganzen Buch durchgehaltene Realitätsnähe auf, wenn man daran denkt, daß das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist. Das ist mit einer der Gründe, weshalb ich die Bücher der Autorin so gerne lese - Handlung wie Figuren geben nicht das Gefühl, als ob sie in einer „christlichen Blase“ angesiedelt wären, sondern es fühlt sich an „wie aus dem richtigen Leben“

Wie bei der Autorin zu erwarten, plätschert die Handlung des Buches nicht einfach so bis zum glücklichen Ende dahin, sondern es gibt Probleme, deren nicht zu wenige und vor allem nicht zu wenig gewichtige zu meistern. Dieses Mal waren mir deren fast etwas zu viele, obwohl es sich alles folgerichtig entwickelt hat. Eines ergibt das Nächste, lange Verdrängtes aus der Vergangenheit wird plötzlich aus dem Dornröschenschlaf geweckt und drängt an die Oberfläche, wo es ungeahnte Entwicklungen und Folgen zeitigt und die Schwierigkeiten letztlich aus einer Ecke kommen, aus der man sie eigentlich nicht erwartet hat. Mit anderen Worten: auch wenn man annehmen darf, daß es am Ende irgendwie gut ausgehen wird, ist der Weg dorthin eher mit Dornen denn mit Rosen gepflastert. Wie so oft im „richtigen Leben“ eben auch.

Im Vergleich zum direkten Vorgängerband hat mir dieser wieder etwas besser gefallen, was auch mit am Fehlen einer so bösen Figur wie Kyle gelegen hat. Am Ende habe ich das Buch zufrieden geschlossen und freue mich auf den Abschlußband der Reihe.

 

Mein Fazit

Wieder hat es die Autorin geschafft, auch schwierige Themen in eine gut erzählte Geschichte zu verpacken, die mir neben schönen Lesestunden auch etliche Anstöße zum Nachdenken bereitet hat.