Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut. Er ist gegen die Fürsten und Gewalten.* (Seite 277)

 

Cover: Falsche WahlZum Inhalt

Kurz vor einer Debatte der Bürgermeisterkandidaten verschwindet die Gattin eines derselben spurlos, um einige Tage später tot aufgefunden zu werden. Die Indizien deuten auf den Ehemann als Täter hin, doch bald ergeben sich weitere Spuren.
Während Cade, der Polizeichef, in mühsamer Kleinarbeit versucht, den Fall, der immer weitere Kreise zieht, zu lösen, setzt auch Blair Owens, inzwischen Herausgeberin der örtlichen Zeitung, ihre Recherchefähigkeiten ein. Damit gefährdet sie die noch brüchige Beziehung zu Cade. Aber kann man bei dem sich auftuenden Abgrund auf solche persönlichen Belange Rücksicht nehmen?

 

 

Kommentar / Meine Meinung

Das Buch setzt etwa sechs Wochen nach den Ereignissen des Vorgängerbandes „Die einzige Hoffnung“ ein. Zwar läßt sich das Buch auch ohne Kenntnis der früheren Bücher lesen und verstehen, da entsprechende Hintergundinformationen im Text an passender Stelle eingefügt sind, jedoch ist das Verständnis naturgemäß größer, wenn man die Bücher gelesen hat. Zumal durch die Handlung dieses Buches die Auflösungen der Vorgängerbände weitgehend verraten, weil vorausgesetzt werden.

Um es gleich vornweg zu nehmen: dieses Buch hat mir von allen dreien bisher am Besten gefallen, es ist in jeder Hinsicht rund. Das betrifft den Krimiplot, der eine Auflösung erfährt, auf die ich mit Sicherheit nie gekommen wäre, welche aber dennoch stimmig ist. Aber auch und vor allem die Figuren, die hier für mein Empfinden, teilweise anders als in „Die einzige Hoffung“, sehr glaubwürdig und vielschichtig gehandelt haben. Es ist das Eine, jemandem anderen Gottvertrauen zu predigen, aber dann andererseits in der Situation zu sein, selbiges selbst haben zu sollen. Morgan befindet sich das ganze Buch hindurch in dieser Lage, und hier konnte ich ihr Denken und Handeln sehr gut nachvollziehen und verstehen. Das war sehr realistisch und menschlich.

Blair erfuhr gegen Ende des zweiten Buches ihre Bekehrung. Schrieb ich dort, daß mir dieser Schritt (bzw. der Weg hin zu diesem) nicht deutlich genug beschrieben war, so wurde das hier nochmals von anderer Seite beleuchtet und erklärt und auch für mich völlig verständlich, auch emotional. Ihre wenige Wochen alte Hinwendung zum christlichen Glauben ist noch nicht so gefestigt, daß sie ihr Leben - etwa wie ihre Schwester Morgan - völlig danach ausrichten kann. Auch das, ihre Probleme damit, wird hier im Buch sehr schön deutlich und nachvollziehbar, und gibt für mich ein rundes Bild ihrer Entwicklung, die mich im Nachhinein ihre Bekehrung verstehen läßt.

Das ganze Buch hindurch gibt es ein Wechselspiel zwischen Blair und Cade. Die ganze Umgebung geht davon aus, daß sie ineinander verliebt sind, nur die beiden gestehen sich das nicht ein. Auch diese „Beziehung“ wurde das ganze Buch hindurch sehr glaubwürdig dargestellt, obwohl man als Leser den beiden manchmal doch zurufen möchte „jetzt rauft euch doch endlich zusammen“. Aber noch ist ja Zeit, die „Cape Refuge“ - Serie besteht aus vier Bänden. ;-)

Zu den schon bekannten gesellt sich im Hanover House im Verlauf des Buches eine weitere Figur hinzu, was zu neuen Reibungen und Problemen führt. Auch das hat die Autorin hier sehr gut beschrieben, denn man bekommt eine Vorstellung davon, daß es nicht so einfach ist, ein neues Leben zu beginnen, daß es eben nicht damit getan ist, den anderen zuliebe zu beten und in der Bibel zu lesen, sondern durchaus harte Entscheidungen zu treffen und schwierige Wege zu gehen sind.

Neben der Aufklärung der Verbrechen spielt auch hier wieder das Gottvertrauen, gerade in schwierigen Zeiten, eine Rolle. In einem Nebenstrang werden die Probleme von Paaren, die mit Kinderlosigkeit geschlagen sind, aber dringend ein Kind wollen, und dazu dann die Medizin bemühen, thematisiert. Die seelischen Probleme, die Verzweiflung, das Klammern an den kleinsten Strohhalm und wozu das führen kann - all das ist geschickt in die Handlung hineinverwoben und gibt dem Buch zusätzliche Tiefe.

Alles in allem gesehen, konnte mich dieser dritte Band der „Cape Refuge“ Reihe voll überzeugen, ließ den zweiten wie eine Art „Mittelband“ zwischen dem ersten und diesem erscheinen, bevor es in „Breaker’s Reef“ dann zur Entscheidung geht.

 

Kurzfassung

Bis hin zum spannenden und in der Auflösung unerwarteten Finale der gelungene dritte Band der „Cape Refuge“ Reihe um Blair, Cade und die Bewohner des „Hanover House“. Ein lesenswerter Krimi mit Tiefgang.

 

 

Über die Autorin

Terri Blackstock wurde 1957 in Illinois geboren. Ihre ersten zwölf Jahre war sie als Mitglied einer „Air Force Familie“ ständig auf Reisen, sie ging sogar in den Niederlanden zur Schule. Mit 25 erschien ihr erster Roman als Beginn einer seither erfolgreichen Karriere. Bis 1994 schrieb sie unter Pseudonymen u. a. für HarperCollins oder Harlequin. Dann wandte sie sich dem christlichen Buchmarkt zu; eines ihrer Hauptanliegen ist es, Hoffnung statt Verzweiflung anzubieten.

 

Bibliographische und weitere Angaben

Dies sind die vier Bände von Cape Refuge:
1. Blackstock, Terri: Gefährliche Zuflucht (Cape Refuge)
2. Blackstock, Terri: Die einzige Hoffnung (Southern Storm)
3. River's Edge
4. Breaker's Reef

Eine Aufstellung aller Bücher von Terri Blackstock finden Sie hier: Blackstock, Terri und ihre Bücher

Originaltext: * = Our struggle is not against flesh and blood. It’s against the rulers und principalities. (Vgl. Eph 6.12)

Deutsche Ausgabe (erschienen 03/2015): 378 Seiten, 1 Karte, kartoniert, Boas-Verlag Friedhelm von der Mark, Burbach

Meine gelesene Ausgabe:
364 Seiten, 1 Karte, kartoniert. Verlag: Zondervan, Grand Rapids MI 2004

Cookies erleichtern bzw. ermöglichen die Bereitstellung unserer Dienste. (Bei der Nichtannahme von Cookies kann die Funktionsfähigkeit der Website eingeschränkt sein.)