Manche Leute gehen durchs Feuer und verbrennen sich dabei so schlimm, dass ihre Wunden nie wieder heilen, aber andere werden auf eine gute Weise durch das Feuer geformt. (Seite 295)

 

Cover: Eine perfekte WahlZum Inhalt

Marci Clay kommt nach ihrem Studienabschluß nach Nantucket und übernimmt die Leitung der „Devon Tee Stube“, damit ihr frisch verheirateter Bruder und seine Frau auf Hochzeitsreise fahren können. Doch als sie den Arzt Christopher Morgan trifft, geraten ihre Vorsätze, die Insel nach einigen Wochen wieder zu verlassen, um sich einen Job zu suchen, ins Wanken. Aber was sie noch mehr irritiert sind die Gefühle, die sie anscheinend für diesen Mann entwickelt. Sie wollte niemals wieder eine Beziehung eingehen, denn die Schatten der Vergangenheit scheinen übermächtig.

 

 

 

Meine Meinung

Auch dieser dritte (von vier) Bänden der Bücher über die Leute aus der Lighthouse Lane ist für sich verständlich, wenngleich es natürlich hilfreich ist, die Vorgeschichten zu kennen. Die Handlung setzt nach der Hochzeit von J.C. und Heather ein als, Marci - J.C.’s Schwester - nach Nantucket kommt, um Heather während der Hochzeitsreise in ihrer Teestube zu vertreten. Danach will sie einige Wochen Urlaub machen, um anschließend auf Jobsuche zu gehen. Irgendwelche Bekanntschaften oder gar eine Beziehung sind in ihren Plänen nicht enthalten. Aber wie das mit Plänen so ist, sie halten sich nicht immer daran.

So war weder von ihr noch vom Arzt Christopher Morgan die gegenseitige Anziehung, welche sie schon beim ersten zufälligen Zusammentreffen verspüren, geplant. Denn, wenn auch aus verschiedenen Gründen, haben bei auf keinen Fall vor, jemals wieder eine Beziehung einzugehen. Wer nun meint, daß das eine Wiederholung der Geschichte aus „Der Held von nebenan“ ist, liegt mit seiner Einschätzung ziemlich falsch. Sicherlich ist das Motiv, keine Beziehung zu wollen, ähnlich, die Gründe - und Folgen für die Figuren - dafür jedoch sehr verschieden. Nur langsam, teilweise erst kurz vor dem Ende, kommt ans Tageslicht, um welche „Packen“ es sich handelt, sie die beiden mit sich herumschleppen. Vor allem bei Marci war ich überrascht, denn die Autorin hat Themen aufgegriffen und verarbeitet, die in dem Genre nicht unbedingt üblich bzw. zu erwarten sind.

Dieses dritte Buch empfand ich darob als das, was die Schwere der zu bewältigenden Probleme angeht, als das tiefschürfendste. Auch die Reaktionen der Betroffenen, die Bewältigung - oder Nichtbewältigung - und der Einfluß auf das Denken und Handeln der Figuren, das Ringen und Hadern mit Gott, waren äußerst glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben, so daß sich die Geschichte sehr folgerichtig bis hin zum Ende entwickelt hat. Dabei war es auch an düsteren Stellen niemals düster oder gar hoffnungslos geschrieben, so daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, bis ich am Ende wußte, wie sich alles auflösen und fügen würde. Der Stil ist gut lesbar, Figuren wie Orte konnte ich mir immer vorstellen, das vielzitierte Kopfkino sprang gleich bei den ersten gelesenen Sätzen an.

Schuld und Vergebung spielten schon in den Vorgängerbänden eine Rolle, was kein Wunder ist, da diese Thematik wohl jeden Menschen mehr oder weniger stark betrifft. Aber im Vergleich zu den beiden ersten Lighthouse-Bänden wurden Ursachen wie Wirkung hier am deutlichsten thematisiert, was dieses Buch für mich zum bisher besten der Reihe macht.

Am Ende ist diese Geschichte erzählt, und habe das Buch mit einem wohligen Gefühl geschlossen. Bleibt im Band vier nur noch Nathan, Marcis Bruder, und sein Schicksal übrig, bevor es endgültig Abschied nehmen heißt von den Leuten in der Lighthouse Lane.

 

Mein Fazit

Ernste Themen in einen guten Unterhaltungsroman unterzubringen, ist alles andere als leicht. Irene Hannon hat das im für meine Begriffe im bisher besten Buch der Lighthouse Lane-Reihe hervorragend gemeistert.

 

 

 

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